Eine alte Frau ging durch ihren Garten und wurde traurig. Obwohl der Frühling
schon längst ins Land gezogen war, wollte ihr einst grünes Paradies
nicht erblühen. Stattdessen sah sie nur welkende Blumen und sterbende
Bäume. Die Frau konnte nicht verstehen, was geschehen sein mochte.
So fragte sie sämtliche Bäume, Sträucher und Blumen, weshalb sie nicht
mehr leben wollten. Da plapperten plötzlich alle durcheinander: Die Birke
wollte nicht mehr leben, da sie nie so groß werden würde wie die Eiche.
Die Eiche wollte nicht mehr sein, weil sie keine Äpfel tragen konnte. Der
Apfelbaum wollte im Winter grün sein wie die Tanne. Das Nadelholz hingegen
wollte bunt sein wie die Tulpen, und diese verzweifelten, weil sie
nie so groß werden konnten wie die Sonnenblumen …
Plötzlich entdeckte die Frau im letzten Winkel ihres Grundstückes einen
Hagebuttenstrauch, der in voller Blüte stand. Hunderte von feinen rosaroten
Blüten schienen ihr entgegenzulächeln. Sie erkundigte sich bei der
Hagebutte, weshalb sie als einzige Pflanze nicht im Sterben lag.
„Ich habe mich taub gestellt, als sich die Gartenbewohner miteinander
verglichen, gegenseitig beleidigten und ihre Lebensfreude verloren. Du
hast mich selbst gepflanzt, so dachte ich, dass ich auch eine Hagebutte
sein soll und kein Rosenstrauch. Da ich eh nichts anderes sein kann, als ich
ohnehin bin, gab ich mein Bestes, um die prächtigste Hagebutte zu sein!“
Diese Geschichte stammt aus dem Buch "Sonnenseiten des Lebens" . Das Geschichtenbuch ist im Buchhandel, online (ISBN: 978-3-9819881-2-3) oder unter www.gisela-rieger.de erhältlich.
Ein Geschäftsmann hatte einen harten Arbeitstag hinter sich und freute sich auf seine Frau, seine Kinder und das gemütliche Heim. Beschwingt fuhr er daher mit seinem ...
"Die Dinge sind dazu da, dass man sie benutzt, um das Leben zu gewinnen, und nicht, dass man das Leben benutzt, um die Dinge zu gewinnen."
Zitat: Los-Tse