Es war einmal ein sehr wohlhabender Kaufmann, der mehrere Häuser
und Grundstücke sowie große Mengen Gold sein Eigen nannte.
Das Einzige, was dem Kaufmann verwehrt blieb, war ein Sohn für seine
Nachfolge. Dafür wurde er mit fünf liebreizenden Töchtern gesegnet.
Nachdem seine geliebte Frau verstarb, waren seine Kinder das Allerwertvollste
in seinem Leben.
Menschlichkeit und Liebe zählten für ihn zu den größten Reichtümern.
Daher teilte er fast sein gesamtes Vermögen unter den Töchtern auf, als
diese in den Ehestand traten.
Viele Jahre lebte er glücklich und zufrieden und erfreute sich seiner
vielen Enkelkinder.
Als der Kaufmann schwer erkrankte und seine Tage gezählt waren,
machte er sich Gedanken um seinen Nachlass, den wertvollen Familienschmuck,
der seit Generationen nie geteilt worden war.
Es konnte sich nicht entscheiden, welcher Tochter er diesen vererben
sollte. Daher verkündete er, dass jene Tochter, die ihm noch zu Lebzeiten
die größte Freude bereiten würde, den Familienschmuck bekäme.
Die jüngste Tochter eilte umgehend mit leeren Händen zu ihrem Vater, um seine
letzte Zeit noch mit ihm zu verbringen.
Alle anderen trafen in den darauffolgenden Wochen mit allen erdenklichen
Kostbarkeiten ein.
Der Kaufmann war tief gerührt, wie sehr sich seine Töchter bemühten,
ihm eine letzte Freude zu bereiten. Er bedankte sich bei allen von Herzen.
»Die größte Freude jedoch«, sagte er, »hat mir eure jüngste Schwester
bereitet, die jeden Tag an meinem Bett saß.«
© Gisela Rieger; aus dem Buch „Inspirationen für`s Herz“ (ISBN 978-3-00-050869-1)
(Wir nutzen die Geschichte mit freundlicher Genehmigung durch die Autorin. Danke!)
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"Immer ist die wichtigste Stunde die gegenwärtige,
immer ist der wichtigste Mensch,
der dir gerade gegenübersteht,
immer ist die wichtigste Tat die Liebe."
Zitat: Meister Eckhart, deutscher Theologe und Philosoph, um 1260-1328